Wenn die Eigentümer von Familienunternehmen ihren Betrieb verkaufen wollen, kommt es oft zu unangenehmen Überraschungen. Durch ungeeignete Methoden, die den Wert der eigenen Firma bestimmen sollen, sind falsche Wertvorstellungen entstanden. Die Firma ist längst nicht so viel wert wie erhofft. Weil zudem der Unternehmer alles aus seiner Brille sieht, ist ein kritischer Blick nicht gegeben. Käufer schätzen die Risiken höher ein als die langjährigen Firmenbesitzer.
Was die Vorstände von Großunternehmen bereits machen, müssen Unternehmer mittelständischer Firmen noch lernen: den aktuellen Wert ihrer Gesellschaften kennen, um auf steuer-, gesellschafts-, familien- oder erbrechtliche Situationen und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Eigentümer vorbereitet zu sein. Unternehmensbewertungen „aus dem Bauch heraus“ führen zu falschen und oft überzogenen Wertvorstellungen.
Fälle, wo eine Bewertung ansteht, gibt es mehr als genug. Einige Beispiele dazu: Bei der Übergabe an die Nachkommen kann es zum Streit um den Unternehmenswert kommen. In der Familie eines Firmengründers, der seinen Betrieb auf eines seiner Kinder übertragen will, wird man sich nicht einig, was die Produktionshallen wert sind und wie viel Geld der eine Sohn seinen Geschwistern auszahlen muss. Ein selbständiger Steuerberater rätselt, welchen Betrag er beim Verkauf des Kundenstamms, der fünf Bürotische und seiner Computer erzielen könnte. Ein Gesellschafter will ausscheiden und erwartet eine angemessene Abfindung des fortgeführten, aber geldklammen Unternehmens. Es wird deutlich, dass Unternehmensbewertungen eine knifflige Angelegenheit sind.
Wichtig ist es, ein Bewertungsverfahren anzuwenden, das zum Mittelstand passt, um den unternehmensindividuellen Besonderheiten gerecht zu werden. Dies zahlt sich dann in den oben beschriebenen Situationen für den Besitzer aus.